Mittwoch, 28. Dezember 2011

Weihnachtsvöllerei die Zweite

Zweiter Teil der absurden Fressorgie. In diesem Teil haben Walli und icke ma locker vom Hocker n 1,5kg Huhn und n Kilo Kartoffeln inhaliert. Nur n paar kleine Knochen blieben übrig. Im Folgenden ist eine zweite Version für ein Weihnachtsmenü zu sehen. Wir haben das alles einzeln verteilt gegessen, da wir das gemeinsam in so rauen Mengen konsumiert haben, dass es physisch unmöglich war das an einem Tag zu essen.
Liebe meines Lebens

An dieser Stelle wollte ich eigentlich n Foto von unseren Weihnachtsgeschenken einfügen. Der Wohnzimmertisch auf einer Seite mit Wallis Geschenken und auf der anderen Seite mit meinen und in der Mitte der Adventskranz. Man hätte genau erkennen können, welche Seite zu wem gehört, denn ich hab ausschließlich Küchensachen bekommen (unter anderem von Walli den geilen Jamie Oliver by Tefal Mixer von Walli!!!!! geht mir krass einer ab!!!). Sah alles total toll aus aber nein. Keine Chance. Walli hat ihr Trauma mal wieder ausgelebt: nichts darf rumliegen.

Wonni: wie lieblos Du unseren Gabentisch beseitigt hast!
Walli: Wieso dis stand da doch nur rum! Ging Dir dit zu schnell?
Wonni: Ja, ich konnte mich nicht mal verabschieden! Und der Kranz is auch schon weg!
Walli: Der war total vertrocknet!
Wonni: Der war schon seit ner Woche vertrocknet!
Walli: Na siehste!
Wonni: Wie herzlos...

Und woher dieser Wegräumwahnsinn kommt durfte ich live miterleben. Ein Tag vor Weihnachten hatten Wallis Eltern Hochzeitstag und ich wurde netterweise auch zum Essen eingeladen. Nach dem Essen gings fürn Absacker zu Wallis Eltern nach Hause. Aufm Weg dahin meinte Walli schon die ganze Zeit lachend "Pass auf! Gleich kommts! Die Winterlandschaft von meinen Eltern!". Jut, so viel habick mir da nich bei gedacht. Die meisten Eltern schmücken ihr Wohnzimmer an Weihnachten. Is jetzt nich so ungewöhnlich. Als wir ankommen stellt sich Walli vor die Wohnzimmertür, schmeißt die Arme in die Luft und sagt "ok bist Du bereit? Bist Du WIRKLICH bereit?". Und dann ging das Licht an. Alta! What?????? Was gehtn ab???

Ich versuchs mal normal zu beschreiben. Also auf nem länglichen Sideboard war die Winterlandschaft. Kleine Häusschen, Figürchen, alles beleuchtet in ner Winterlandschaft aus Watte und kleinen Schneemännern. An der einen Ecke der Decke ein großer Zweig voller Porzellanglöckchen und überall im Raum verteilt kleine Kerzenhalter und große Laternen mit Kerzen. Der Knaller hing aber an der Decke. Aus allen vier Ecken des Zimmer kam ein ca. 60cm breites Drahtband, welches sich in der Mitte traf und zu einer monströsen Schleife zusammenfügte. Dieses Band war behangen mit weißem Tüll, weißen Bändchen, weißen und silbernen Glöckchen, Tannenzäpfchen, Stiefelchen, Kügelchen, Schneeflöckchen und wasses da so allet jibt. Als wir uns setzten brauchte Wallis Mutter allein 20 Minuten, um alle Kerzen im Raum angezündet zu haben. Während Walli und ich uns leicht bepfeiffen mussten fragte ihr Vater sie immer wieder "wie findste dit nich schön?" und zu ihrer Mutter "findet die dis nich schön?". Alle Besucher liefen mit Kameras bewaffnet durch dieses Zimmer und machten Fotos als wärs das Eisbär-Gehege von Knut. Sowas hab ich tatsächlich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Ich fands großartig! Allerdings kann ich Wallis große Traumamacke sofort alles wegzuräumen mittlerweile ein bisschen mehr verstehen. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, deswegen nur n paar miese Handyfotos.

Nun zur Produktion des nächsten weihnachtlichen Fresskomas. Diese wurde begleitet von einem wahnsinnig anstrengendem Tag auf dem Sofa mit:
Friends
Oliver Twist
Lassie
Love Actually
Liebe braucht keine Ferien
Lindenstraße
Die Helene Fischer Show
Elizabeth (gut da pennte Walli natürlich schon längst)

Vorspeise: Ruccola mit gebackenem Kürbis und Parmaschinken
Brauchste für Zweie:
  • ein kleiner Butternusskürbis
  • 2 handvoll Ruccola
  • Parmaschinken
  • Parmesan am Stück
  • 2 getrocknete Chili
  • 1 TL Koriandersamen
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
  • Aceto Balsamico
Machste:
Kürbis schälen und kleinschneiden, Kerne aufheben. Kürbisstücke auf ein Backblech legen und mit Olivenöl beträufeln. Salz, Pfefferkörner, Chili und Korandersamen zermörsern oder zerkloppen und gleichmäßig über den Kürbis kippen. Ab in Ofen bei 200 Grad für ca. 30 Minuten.

Die Kürbiskerne ohne Öl in der Pfanne etwas anrösten.

Aufn Teller den Parmaschinken legen, n Ruccolanestchen bauen, Kürbis rüber, Kürbiskerne rüber, Parmesan rüberhobeln und alles mit Olivenöl und Balsamico-Essig betropfen.



Hauptgang: Zitronen-Knoblauch-Huhn mit Rosmarin-Kartoffeln
Brauchste für wahrscheinlich 6 Personen oder Walli und Wonni:
  • 1,5kg glückliches Bio-Huhn
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1kg Kartoffeln
  • 1 Bund Rosmarin
  • 1 Bund Thymian
  • 1 Knoblauchknolle
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
  • paar Streifen Bacon
Machste:
Bei so nem Huhn wollen wir ja alle möglichst eins mit knusprigster Haut die so richtig schön würzig is. Da hat jeder so seinen Geheimtipp. Meiner wäre das Huhn mindestens 1,5 aber besser 2 ganze Tage in Salzwasser zu legen. Also Tier in nen Behälter, Wasser rüber und pro Liter Wasser ca. 60g Salz reinmischen. Das gilt für jegliches Geflügel was in den Ofen soll (also auch bei der Weihnachtsgans oder beim Truthahn).

Kartoffeln schälen, in Spalten schneiden und in Salzwasser 15 Minuten kochen. Dabei auch die Zitrone und den Knoblauch mit reinhauen.

Huhn aus der Salzsuppe nehmen und leicht abtuppen. Bisschen mit Olivenöl massieren. Innen und außen salzen und pfeffern und den Thymian in der Hintern schieben, sowie die ganzen Knoblauchzehen und die Zitrone (vorher ein paar mal anpieken damit der Saft ausströhmt). Ofen auf 200 Grad vorheizen und Huhn für 45 Minuten reinschieben. Rausholen, Huhn aufn Teller, Kartoffeln auf das Blech und in dem Sud wälzen. Kartoffeln leicht salzen und mit Olivenöl betropfen, Rosmarin rüber und inner Mitte wieder Platz für den Vogel machen. Alles gemeinsam weitere 45 Minuten in den Ofen bisset schön knusperig aussieht.
Ich hol danach immer noch den Knoblauch ausm Arsch und zermatsche einige Zehen und schmier das Ganze noch mal über Huhn. 




Nachspeise: Schokoladen-Auflauf mit besoffenen Orangen
Brauchste für 6-8 oder Walli und Wonni:
  • 100g dunkle Schokolade (mindestens 70% Kakao)
  • 100g weisse Schokolade
  • 1/2 Backpulver
  • 100g Mandeln
  • 100g Zucker
  • 100g Mehl
  • 80g Butter
  • 2 Eier
  • 3 Eigelbe
  • 2 Bio-Orangen
  • 1 Prise Salz
  • 150ml Milch
  • etwas Crème Fraîche
  • n Schwuppen Cointreau oder Sherry oder wat och immer da is
Machste:
Ok das is halt wirklich perverse Scheiße und niemand auf der ganzen Welt will wissen wie viel Kalorien dieser Nachtisch hat. Aber is halt Weihnachten...

Dunkle Schoko mit nem Schwuppen Butter übern Wasserbad schmelzen. Backpulver, Mehl, Mandeln, Milch, Eier und Eigelbe, Hälfte vom Zucker, Salz, Rest von der Butter und die abgeriebene Schale von den Orangen zusammenmischen. Die geschmolzene dunkle Schokolade reinrühren und alles in ne gefettete Auflaufform geben. Die weisse Schokolade in Stücke zerteilen und in die Masse reindrücken. Bei 200 Grad 20 Minuten in den Ofen hauen.
Inna Pfanne restlichen Zucker und n kleines bisschen Wasser leicht ankaramellisieren. Alkohol dazu und schön verrühren. Orangen in Scheiben schneiden und den Alkisud drüber geben.
Auflauf ausm Ofen, krass staunen wie geil es riecht und wie es flüssig rausläuft sobald man den Löffel reinsteckt. Mit den Orangen und n fetten Batzen Crème Fraîche servieren. Man gönnt sich ja sonst nüscht!

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